KAJAK-PADDEL KANUPADDEL Paddelt mit dem Kajak
Kajak,Kanu Auswahlhilfe
Viele Menschen sind sich unsicher, worin genau der Unterschied zwischen Rudern und Paddeln besteht. Dabei ist es ganz einfach:
Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen: Zum Beispiel Gondoliere in Venedig etwa stehen und rudern in Fahrtrichtung. Grundsätzlich gilt jedoch: Ein Ruder ist am Boot befestigt, während ein Paddel frei geführt wird.
Es gibt eine Vielzahl von Paddeln – sie unterscheiden sich in Material, Länge, Blattform und Einsatzbereich. Doch für den Freizeitbereich, insbesondere auf Kajaks und Kanus, wird im Wesentlichen zwischen zwei Typen unterschieden:
Im klassischen Kajak sitzt man, während im traditionellen Kanadier (Kanu) gekniet wird – besonders bei Wildwasserfahrten. Das Knien erhöht die Stabilität, da durch Knie und Schienbeine mehr Kontaktfläche zum Boot besteht.
In Freizeit-Kanadiern, insbesondere bei Touring-Modellen (egal ob fest oder aufblasbar), ist Sitzen jedoch üblich und komfortabler für längere Strecken. Falls es in Stromschnellen oder bei Windwellen einmal kritisch wird, empfiehlt es sich dennoch, in den Kniestand zu wechseln – das gibt spürbar mehr Kontrolle.
Die Grundlage beim Kajakfahren ist ein stabiler Sitz und ein gutes Gefühl für den Paddeldruck im Wasser.
Die Blätter eines Doppelpaddels sind meist versetzt (verdreht) – in einem Winkel von etwa 45–75 Grad, um Windwiderstand zu minimieren. Eine Hand hält das Paddel fest und unbeweglich (Führhand), während die andere Hand das Paddel beim Wechsel der Schlagseite locker mitdrehen lässt. Das sorgt für einen flüssigen Bewegungsablauf. Man unterscheidet zwischen rechtsgedrehten und linksgedrehten Paddeln – je nachdem, welche Hand beim Paddelwechsel das Blatt dreht.
Beim Paddeln im offenen Kanu wird das Stechpaddel typischerweise einseitig eingesetzt – bei zwei Personen paddelt jede auf der gegenüberliegenden Seite. Das sorgt für einen gleichmäßigen Geradeauslauf und erhöht die Stabilität des Boots.
Im Zweier-Kanu übernimmt der hintere Paddler, auch Steuermann genannt, die Steuerung des Boots. Der vordere Paddler, der Vorderpaddler, gibt hingegen das Tempo vor. Wichtig ist, dass beide gleichmäßig und ruhig paddeln – ohne zu spritzen. Der Vorderpaddler hat den besten Überblick und sollte die Wasserverhältnisse im Blick behalten, z. B. Wellen, Hindernisse oder flache Stellen, und diese klar kommunizieren. Der Steuermann hat einen eingeschränkteren Sichtbereich und ist auf diese Hinweise angewiesen. Besonders auf Flüssen ist eine vorher abgestimmte Kommunikation essenziell, da Hindernisse wie Steine oder Äste im Wasser schnell auftauchen können.
Die Grundtechnik ist der Vorwärtsschlag (Grundschlag), bei dem das Paddel eng am Boot entlang durchs Wasser geführt wird. Der Oberkörper rotiert dabei leicht mit,um die Bewegung kontrolliert und kraftsparend auszuführen, und das Boot bewegt sich quasi „am Paddel vorbei“.
Für die Steuerung ohne Seitenwechsel wird der J-Schlag (Steuerschlag) eingesetzt. Hierbei wird das Blatt am Ende des Vorwärtsschlags leicht nach außen gedreht – wie ein Haken in der Bewegung –, um das Boot zu stabilisieren und in der Spur zu halten. So kann der Steuermann den Kurs kontinuierlich korrigieren.
Beim Kurvenfahren arbeiten beide Paddler gezielt zusammen: Während der vordere Paddler weiterhin vorwärts paddelt, führt der hintere einen Rückwärtsschlag aus, wodurch sich das Kanu effektiv in die gewünschte Richtung dreht.
Wenn Sie ein universelles Paddel suchen, das sowohl als Kajak- als auch als Kanupaddel genutzt werden kann, empfehlen wir das Aqua Marina Ripple-Tech 2-in-1 Paddel – ideal für alle, die flexibel bleiben möchten.
Beim Paddeln in strömendem Wasser gelten drei wichtige Grundregeln, die für Sicherheit und Kontrolle entscheidend sind.
Erstens sollten Sie stets schneller paddeln als die Strömung fließt. Nur wer das Tempo des Wassers übertrifft, kann das Boot gezielt lenken und sinnvoll manövrieren. Gleichzeitig ist es wichtig, die Trägheit des Bootes zu berücksichtigen und vorausschauend zu planen, wohin Sie fahren möchten.
Außerdem sollte das Paddel möglichst immer im Wasser bleiben. Es dient nicht nur dem Vortrieb, sondern ist auch das wichtigste Hilfsmittel zur Stabilisierung. Sobald es aus dem Wasser genommen wird, geht ein Großteil der Kontrolle verloren und das Boot ist der Kraft der Strömung ausgeliefert.
Drittens gilt: Der Bug des Bootes sollte stets in Fließrichtung zeigen. Eine in Strömungsrichtung ausgerichtete Spitze erhöht die Steuerbarkeit und hilft, seitliches Abdriften oder gar ein Kentern zu verhindern.